Neues Flugblatt vom 23.04.2020

Kein Abriss von Karstadt am Hermannplatz!

Der Immobilienkonzern Signa plant weiterhin den Abriss des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz sowie den Neubau eines Betonhochhauses.

Nach den Vorstellungen des Signa-Eigentümers René Benko, dem auch Galeria Karstadt Kaufhof gehört, soll damit eine „Aufwertung“ der Bereiche um den Hermannplatz erreicht werden.

„Aufwertung“ heißt für uns Anwohnende jetzt schon: Mieterhöhungen, Umwandlung in Eigentumswohnungen, Kündigungen, Verdrängung von kleinen Gewerbetreibenden usw.

Die „Initiative Hermannplatz“ hat mittlerweile über 3000 Unterschriften von Anwohnenden gesammelt, die sich gegen den Abriss stellen. Sobald es möglich ist, sammeln wir weiter.

Aktuell sind die Karstadt-Häuser in Berlin und anderswo aufgrund der COVID19-Pandemie geschlossen, Einnahmen bleiben aus. Karstadt hat sich in ein Schutzschirmverfahren begeben, angeblich um eine Insolvenz zu vermeiden. Gleichzeitig nutzt der Konzern die Situation, um die Kosten der Krise auf die Angestellten abzuwälzen! Abfindungszahlungen an bereits gekündigte Angestellte werden verweigert, Kurzarbeit eingeführt und Gehälter dadurch nur teilweise gezahlt.

Darüber hinaus klagt Karstadt gegen die angeordneten Schließungen. Hauptsache es wird schnell wieder Umsatz gemacht. Der Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden spielt dabei, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. Das zeigt:

SIGNA & Karstadt werden die Interessen der Angestellten auch im Falle eines Abrisses nicht berücksichtigen!

Der Karstadt-Betriebsrat und die Gewerkschaft ver.di hatten die Bundesregierung aufgefordert, die Gehälter der Angestellten durch Staatshilfen abzusichern. Dabei hätte es Benko selbst in der Hand, einen Bankrott abzuwenden. Benko verfügt über ein Privatvermögen von ca. 5 Milliarden €. Würde er nur einen Bruchteil dieses Vermögens einsetzen, könnten alle Arbeitsplätze gesichert werden und die Beschäftigten weiter ihren vollen Lohn statt Kurzarbeitergeld erhalten.

Die Kosten der Krise dürfen nicht auf die Arbeiter*innen abgewälzt werden. Die Milliardäre sollen die Krise bezahlen!

Wir fordern:

  • Kein Abriss des Karstadt-Gebäudes am Hermannplatz!
  • Keine Umgestaltung des Hermannplatzes in einen Luxusvorhof von Karstadt!
  • Aufrechterhaltung der Schließungen, soweit sie zum Gesundheitsschutz geboten sind, bei vollem Lohnausgleich für alle Angestellten!
  • Benko und andere Milliardäre sollen für die Kosten der Krise aufkommen!
  • Jeder € Staatshilfen an Konzerne muss direkt an die Angestellten gehen!

INITIATIVE HERMANNPLATZ

Ihr könnt das Flugblatt hier runterladen: Flugblatt Karstadt und Corona.